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Wespenstich

JPW. Peters / pixelio.de

Ein Wespenstich muss nicht unbedingt schlimm sein, dennoch kann er durchaus zum Tod führen. In der Regel erweist sich der Stich einer Wespe bzw. Hornisse aber als schmerzhafter als bei einem Stich durch eine Biene. Sie sollten also sofort reagieren. Bei den Wespen können nur die weiblichen Tiere stechen. Den männlichen, die auch als sogenannte Drohnen bezeichnet werden, fehlt der Stachel. Ein Wespenstich ist also nicht möglich. Um die 3,2 – 3,8 mm lang kann der Stachel einer Hornisse und um die 2,7 mm bei einer Wespe sein (beide Tiere gehören zu der gleichen Familie). Damit sich der Stachel der Weibchen auch tief in unserer Haut verankern kann, besitzt dieser Widerhaken. Es sind zum Beispiel sieben pro Stechborste bei der Hornisse. Die Muskulatur ist rund um den Stachelapparat bei der Wespe besonders stark ausgebildet. Das sorgt dafür, dass die Tiere den Stachel einfach wieder aus unserer Haut nach dem Wespenstich herausziehen können. Eine Wespe kann also mehrmals zustechen.

Generell sollten Sie immer alles unternehmen, um Wespen fernzuhalten (z.B. beim Kaffee, Grillen an der freien Luft). Was ein Wespenstich bewirken kann, wie er wirkt und welche Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können, erfahren Sie aus den nachfolgenden Absätzen.

Themen zum Wespenstich

Wie gefährlich ist das Gift?

Was passiert nach dem Stich der Wespe?

Wie gefährlich ist der Wespenstich?

Wann ist er besonders gefährlich?

Wie sollte ich bei einem Stich reagieren?

 

Gift nach dem Wespenstich

Mit dem Wespenstich wird ein Gift ausgesondert, das in zwei schlauchförmigen Drüsen gebildet wird und dann in einer sogenannten Giftblase mündet. Das Trockengewicht des Gifts nach dem Wespenstich beträgt ungefähr 0,19 mg. Das Gift wird direkt durch den Giftkanal in die Wunde gepresst.

Woraus setzt sich das Gift zusammen
Das Gift bei einem Wespenstich setzt sich aus unterschiedlichen Stoffgruppen zusammen. Biogene Amine und basische Polypeptide sind dabei die Hauptbestandteile. Des Weiteren lassen sich im Gift nach dem Wespenstich auch freie Aminosäuren vorfinden. In den biogenen Aminen wurden unter anderen folgende Stoffe nachgewiesen:

  • Histamin
  • Serotonin (5-Hydroxytryptamin)
  • Dopamin
  • Noradrenalin
  • Adrenalin 
  • Acetylcholin

Die Konzentration an Acetylcholin ist die höchste, die bisher bei einem Lebewesen gefunden wurde. Sie beträgt fast 5 Prozent vom Trockengewicht. Alle Substanzen sorgen aber nach einem Wespenstich für einen sehr schmerzhaften Effekt.

Was passiert nach dem Wespenstich

Ist es erst einmal zum Wespenstich gekommen, wirkt das Gift, das über die Stachel in unsere Haut gelangte in kurzer Zeit. Zunächst einmal kommt es nach dem Wespenstich zu einem schmerzhaften Effekt. Juckreiz und Hautrötung sind durchaus nach dem Stich der Wespe üblich. In der Regel kann sich aber das Gift im Körper wieder rasch abbauen. Für die starke Schmerzwirkung nach dem Wespenstich sind vor allem die Polypeptide verantwortlich. In denen sind Mastoparan C und Crabrolin enthalten. Der Stich der Hornissen ist deutlich schlimmer als bei einem Wespenstich. Nicht nur der Stachel ist länger, im Gift der Hornissen ist auch wesentlich mehr Acetylcholin enthalten. Allerdings ist das Gift der Biene deutlich höher und hat fast das 15fache an Wirksamkeit. Das liegt vor allem daran, dass der Stachel einer Biene in der Haut verbleibt und so mehr Gift reinpumpen kann. Wespen und Hornissen ziehen den Stachel hingegen nach dem Wespenstich wieder heraus.

Wie gefährlich ist der Wespenstich

Für einen vollkommen gesunden und erwachsenen Menschen ist der Wespenstich in der Regel nicht gefährlich. Etwas anderes ist das bei Kindern und Personen mit Allergien oder bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (z.B. bei-nach einer Erkrankungen/Operation, etc.). Um einen Menschen mit einem ungefähren Körpergewicht von 70 Kilogramm nach einem Wespenstich in Lebensgefahr zu bringen, reicht ein Stich alleine nicht aus. Hier müssten es schon mehrere hundert Stiche sein. Dazu kann es aber in der Regel nicht kommen, da die meisten Wespen- aber auch Hornissenvölker gar nicht über genügend Tiere verfügen.

Allerdings kann ein Wespenstich besonders dann gefährlich werden, wenn Menschen sich zu nahe an einem Nest aufhalten. Hier kommt es häufig in nur kurzer Zeit zu multiplen Stichen. Die Wespen müssen sich dabei provoziert sehen. Faktisch reicht das bereits aus, wenn wir zu nahe an das Wespennest herangehen. Kinder machen das gerne, wenn sie das Gebilde aus direkter Näher erkunden wollen. So ein Angriff kann zu erheblichen Schmerzwirkungen und Schwellungen führen. In einigen Fällen auch zu Vergiftungserscheinungen. Sinnvoll ist es daher, ein Wespennest umzusetzen, wenn sich dieses im Garten oder direkt am Haus befindet.

Nur wenige Wespen wollen stechen
Kommt es zu einem Schwarmangriff, erfolgen Wespenstiche häufig nur von 20 – 30 Prozent der Tiere. Der Großteil des Schwarms ist damit beschäftigt ein Drohgebärde aufzubauen. Während also fast 1/5 der Tiere sich durch einen Wespennest bemerkbar machen, versuchen die anderen das Gift in die Augen zu spritzen. Auch wenn es nur ein kleiner Schwarm ist, sollte dieser dennoch nicht unterschätzt werden. Ungefähr 25 – 35 Prozent der Tiere bleiben als Notverteidigung im Wespennest zurück.

Besonders gefährlich

M. Groflmann / pixelio.de

Wie wir nun aus den obigen Punkten erfahren haben, ist ein normaler Wespenstich für einen gesunden und erwachsenen Menschen nicht unbedingt gefährlich. Gefährlich wird es allerdings dann, wenn der Wespenstich im Mund geschieht. Im Sommer ist das ein häufiger Vorfall. Beim Eis oder Kuchen draußen im Garten oder Café wird schnell eine Wespe auf dem Löffel übersehen. Kommt es dann zu einem Wespenstich mitten in der Mundhöhle oder im tiefen Hals- und Rachenraum kommt es unter Umständen zur Schwellungen der Atemwege. Bei diesem Wespenstich kann dann Erstickungsgefahr drohen!

Wie gefährlich ist der Wespenstich denn nun wirklich

Immer wieder wird gewarnt. Viele Warnungen sind überzogen. Ein Wespenstich ist in der Regel zunächst ungefährlich, auch wenn er sicherlich schmerzhaft ist. Dennoch, sollte jeder Stich einer Wespe oder Hornisse ernst genommen werden. 20 – 30 Todesfälle werden jedes Jahr durch Wespenstiche verzeichnet. Häufig sind Allergiker betroffen, die an einer Insektengift-Allergie leiden. Das sind ungefähr Prozent aller Deutschen (ca. 3,3 Mio. Menschen in Deutschland). Hier hilft oft auch eine gezielte Therapie, um Angst vor Wespen zu überwinden. Dadurch kann das Verhalten, wenn Allergiker auf Wespen oder Bienen treffen, angepasst werden. Was das Risiko auf einen Wespenstich mindert.

Harmlose Schwellungen und Schmerzen klingen meistens nach 2 Tagen wieder ab.

Wie nach einem Wespenstich reagieren

Kommt es zu einem Wespenstich ist zunächst die Beobachtung wichtig. Sofern Sie wissen, dass Sie oder die betroffene Person über eine Insektengift-Allergie verfügen, sollte unverzüglich der Notarzt alarmiert werden. Das gleiche gilt wenn der Wespenstich im Mundraum erfolgte oder eine Wespe verschluckt wurde. Hier muss sofort gehandelt werden! Bei einem Allergie-Schock kann es neben Atemproblemen auch zu einer Bewusstlosigkeit (plötzlicher Blutdruckabfall) kommen. Der Notarzt muss sofort verständigt werden, Lebensgefahr droht. Bei einem Stich im Mund oder im Rachen sollte bis zum Eintreffen des Notarztes ein kalter Verband um den Hals gelegt werden, damit die Schwellungen zurückgehen. Hilfreich kann es auch sein, ein Eis zu lutschen. Aber selbst, wenn die ersten Hilfsmaßnahmen Wirkungen zeigen, sollte nach einem Wespenstich in der Mundgegend trotzdem der nächste Arzt aufgesucht werden.

Bei normalen Wespenstichen hilft Ruhe
Andernfalls ist Ruhe zu wahren. Die meisten Wespenstiche sorgen nur für eine Schwellung und unangenehme Schmerzen. Sofern keine weiteren Symptome auftauchen, ist alles in Ordnung. Kommt es jedoch zu Herzrasen, Atemnot, Übelkeit, Zittern, Schwitzen oder auch Schweißausbrüchen, sollte ebenfalls sofort ein Arzt aufgesucht werden. Diese Symptome müssen nicht per Se auf akute Lebensgefahr verweisen. Dennoch sollten Sie ernst genommen werden.

Normale Stichwunden kühlen oder einreiben
Kinder reagieren oft panisch nach einem Wespenstich. Zunächst sollt der Kleine beruhigt werden. Generell hilft es bei Kindern als auch bei Erwachsenen die Wunde zu kühlen. Entweder mit einem kalten Lappen oder am besten direkt einem Kühlkissen aus dem Eisfach. Sinnvoll sind auch spezielle Salben oder Gels mit denen die Insektenstiche gekühlt werden können (bitte zuvor Beipackzettel lesen).

[Bild 1 oben:  JPW. Peters | Bild 2 unten: M. Großmann >>> alles pixelio.de]

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